top of page

Miami, Oslo, München - Fernab von jeder Realität

  • Autorenbild: Johannes Wingenfeld
    Johannes Wingenfeld
  • 21. Sept. 2022
  • 5 Min. Lesezeit

Amerika das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Aber welche Möglichkeiten sollten wir jetzt nutzen? Als wir landeten war ein Entschluss gefasst und die Abfolge des 24 Stunden Kurztrips klar: Wie verfrachten unser Gepäck in dem nächsten Gepäckspind, feiern in der Nacht ausgiebig die überaus erfolgreichen Expeditionen und gehen am Morgen an einem der schönen Strände Miamis baden. Soweit so gut dachten wir… doch in der Realität sah wieder alles ganz anders aus. Als wir das Gepäck empfingen und dieses in dem Spind verstauen wollten, waren alle Spinde des gesamten Flughafens geschlossen. Aber wohin nun mit dem ganzen Gepäck? Eines war klar. Die 40kg an zusätzlichem Gewicht wollten wir um Himmels Willen nicht mit in die nächste Disko schleppen, geschweige denn als unfreiwilligen Tanzpartner für die Nacht um uns haben. Wir buchten also das billigste Hostel was es in ganz Miami gab und planten dort unser gemietetes Bett als Ablage für unsere Rucksäcke zu missbrauchen.

Wir buchten uns also einen Uber zu dem besagten Hostel und fuhren zu diesem.

Dort angekommen traf uns ein Hitzeschock, da wir die 35 Grad in Miami schon lange nicht mehr gewohnt waren. Im Hostel erklärten wir dem Hostelbesitzer auf unserem neu erlernten gebrochenem Spanisch wie unser Plan aussah. Dieser willigte ein und unser Trip konnte endlich starten.

Wir stärkten uns schnell bei einer der vielen Fastfoodketten Amerikas und gingen in den nächstgelegenen Club. Auf dem Weg sahen wir sehr viele Obdachlose, welche die leeren Seitengassen nutzen um dort zu nächtigen. Am Klub angekommen war uns spätestens nach dem zu zahlenden Eintritt von 40 Dollar klar, dass wir nicht mehr in Südamerika waren wo wir mit diesen 40 Dollar noch vor wenigen Tagen fast eine Woche leben konnten. Wir ließen uns davon jedoch nicht den Abend verderben und schlenderten in den empfohlenen Klub. Dort angekommen traf uns der Schlag. Die wirklich viel zu reichen Menschen schmissen mit ihrem Geld herum und ließen es in die Menge regnen als wäre es nur Papier. Wir waren fassungslos. Noch eben sahen wir Menschen am Rande des Existenzminimums und hier in der Diskothek schien das Geld niemanden zu interessieren. Nachdem wir den Schock verdaut hatten, feierten wir trotz der durchaus üppigen Preise ausgelassen in die Nacht hinein und beschlossen den Ärger über die riesigen Differenzen zwischen arm und reich für einen Abend beiseite zu legen. Am nächsten Morgen frühstückten wir in einem Kaffee und planten unseren heutigen Strandbesuch. Nachdem wir die Gepäckstücke im Hostel eingesammelt hatten stiegen wir in den nächsten Bus und fuhren richtig Beach. Dort war es genau wie man es sich immer vorgestellt hatte. Warmes strahlend blaues Wasser einen weißgelben Sandstrand und viele nette Leute. Die strahlende Sonne setzte dem ganzen noch die Krone auf.

Wir verbrachten den Rest des Tages am Strand und genossen das gute Wetter. Danach nahmen wir den nächsten Bus in Richtung Flughafen entlang der Promenade von Miami Beach. Das letzte Stück mussten wir zu guter Letzt noch mit einem Uber zurücklegen, wobei die Zeit langsam wirklich drang. Nachdem endlich unser Uber Fahrer mit einer dicken Karre angefahren kam, hatten wir noch bloß 2 Stunden bis zur Abflugzeit und scheinbar war nun jetzt auch noch Primetime im Verkehr. Jose aus Honduras ließ sich davon aber nicht beeindrucken, sondern fuhr weiterhin ganz gemütlich auf dem rechten Streifen, wohingegen wir einen Rap Song nachdem anderen ballerten um die Stimmung ein wenig anzuheißen. Besonders lustig waren dabei seine Reaktionen (Aaaahhhh Luuuzzianõ), wobei sein Englisch nicht besonders gut war - keine Seltenheit in Miami. Mit 1:30h bis zum Flug kamen wir dann doch noch am Flughafen an und hatten dann sogar ein sehr unkompliziertes Boarding sowie einen relativ leeren Flieger bei dem wir fast die kompletten 9h lang schlafen konnten.


Mit Betreten des europäischen Bodens in Oslo kam irgendwie bei uns beiden eine gewisse Erleichterung hervor. Wir liefen zur Gepäckausgabe um unser Gepäck wie die unzähligen Male davor wieder einmal in Empfang zu nehmen, jedoch gab es dieses Mal wie bei jedem Flug wieder ein neues Problem. Eines unsere Gepäckstücke lag nicht an der Ausgabestation. Wir warten und warten, als die Mitarbeiter jedoch das Gepäckband abstellten, realisierten wir langsam, dass wir nun ein wirkliches Problem hatten. Nach unzähligen Telefonaten und vielem hin und her, kam endlich heraus, dass das Gepäckstück einfach auf dem Weg vom Flieger bis zur Gepäckstation verloren gegangen war und es in den nächsten Minuten eintreffen müsse. Nun konnten wir also endlich den Flughafen verlassen und unsere zwei Tage in Oslo genießen. Wie bestaunten die wunderschöne Innenstadt von Oslo und kehrten in einem Restaurant ein. Der Schock über das verlorene Gepäckstück hatte bei uns ein großes Loch im Magen hinterlassen, welches es nun zu füllen galt. Nach dem Essen legten wir uns in den Park und arbeiten an der Aufarbeitung der erhobenen Daten, während wir uns die Sonne ins Gesicht schienen ließen. Nach vollbrachter Arbeit genossen wir den Sonnenuntergang an der weltberühmten Oper in Oslo. Jetzt galt es nur noch die letzte Challenge des Urlaubs zu meistern, welche so vorsah auch noch in Oslo den letzten Abend in einer der unzähligen Diskotheken zu verbringen.

Ihr fragt euch sicher warum das Ganze? Und warum war das eine Challenge?

Ganz einfach, der Plan war es an drei Tagen hintereinander auf drei verschiedenen Kontinenten feiern zu gehen. Ich meine wer kann das schon von sich behaupten?

Somit gingen wir auch hier wieder mal zusammen ausgiebig tanzen und genossen unseren letzten Urlaubsabend. Nach Verlassen des Clubs gingen wir zum Bahnhof, wo wir unser Gepäck verstaut hatten und wollten dieses holen. Die Betonung liegt hier wieder auf wollten, denn zunächst war einfach der Hauptbahnhof abgeschlossen und dann klemmte auch noch unser Spind und wir hatten mal wieder ein erneutes Problem zu lösen. Aber Stopp, warum zur Hölle macht hier alles um drei Uhr dicht und warum um Gottes Willen schließt man den Hauptbahnhof der Hauptstadt für eine Stunde immer ab. Nach der Lösung des Problems ging dann alles sehr schnell. Wie stiegen in die nächste Bahn Richtung Flughafen und beschlossen noch vor dem Flug ein kleines Schläfchen einzulegen. Als wir jedoch aufwachten traf trauten wir unseren Augen nicht. Wie hatten wirklich verschlafen! Jetzt hatten wir nur noch eine Stunde Zeit für Check-in und die Sicherheitskontrolle. Ahja und das Gepäck müssen wir auch noch aus einem Spind holen…Aber natürlich ist es ja immer so, dass wenn es schnell gehen muss es immer noch länger dauert, denn auch am Flughafen hatten wie wieder das Problem, dass der verfluchte Spind klemmte. Langsam gaben wir den Glauben an das Erreichen des Fliegers Richtung Deutschland auf. Doch dann hatten wir das Glück, dass der Spind Wart vorbeikam und uns half den Spind zu öffnen. Wie rannten also zum Check-in und gaben das Gepäck auf, rannten zur Sicherheitskontrolle und erreichten noch gerade so unser Gate. Nun konnte es endlich nach Hause gehen. Völlig erschöpft stiegen wir in den Flieger und freuten und schon heimlich auf die gute alte Heimat.


In Berlin am Flughafen angekommen, lief alles wie in Deutschland gewohnt reibungslos ab. Am Hauptbahnhof angekommen stiegen wir in den nächsten Zug und fuhren in die geliebte Heimat. Wenn alles nicht funktioniert dann Lob an die deutsche Bahn. Hier lief endlich mal alles glatt.

In Erinnerung bleibt der unvergessliche, lehrreiche und wunderschöne Urlaub von zwei besten Freunden an welchen wir vermutlich bis ans Ende unserer Tage noch gerne zurückblicken werden. Uns beiden ist jedoch definitiv klar, dass dies nur das erste Kapitel gewesen sein kann und auf dieses in Zukunft noch viele weitere Kapitel folgen müssen. Schlussendlich möchten wir uns noch bei all den Menschen bedanken, die uns bei und während der Reise unterstützt und begleitet haben und die immer ein offenes Ohr für uns hatten. Vergesst nie, dass positive und nette Mitmenschen das Bedeutsamste im Leben eines jeden Menschen sind und gemeinsame Zeit und Hilfsbereitschaft mit keinem Geld der Welt zu bezahlen sind.

 
 
 

Comments


Beitrag: Blog2_Post

©2020 Meine Website. Erstellt mit Wix.com

bottom of page